RUSSO-BALT, Riga

Die Russo-Baltische Waggonfabrik in Riga in Litauen wurde 1874 gegründet.

Von 1909 bis 1915 wurden hier Autos aus Teilen der Marke Hispano-Suiza montiert und auf dem russischen Markt verkauft. 1915 erfolgte die Verlegung der Produktion nach Petrograd, wo sie bis 1918 blieb und danach nur noch einmal kurz in Moskau (1922-1923) wieder aufgenommen wurde.

Es sind insgesamt etwa 700 Fahrzeuge verschiedener Modelle, darunter auch LKWs und Omnibusse, hergestellt worden. In Riga wurden vier verschiedene PKW-Modelle gefertigt: der Typ K mit 24 PS-Motor, der E mit 35 PS, der S mit 40 PS, von dem die meisten Varianten abgeleitet sind, und eine 60 PS starke Luxusvariante. Bei den LKW-Modellen sind besonders hervorzuheben der Russo-Balt M bzw. D24/35 und der für die Armee entwickelte Fünftonner T 40/65.
 
 

 

Russo-Balt S24/30 Doppel-Phaeton
1909
Russo-Balt S24/30 Laundaulet 1910
Russo-Balt S24/40 Torpedo 1012
Russo-Balt S 24/40 Limousine 1912
Russo-Balt  S24/40 Limousine-Berline 1913
Eine besondere Leistung dieses Werkes war die Sonderanfertigung eines Sportwagens S 24/50 für einen russischen Automobiljournalisten. Der Wagen wurde 1911 verkauft, und der Mann fuhr ihn bis in die 20er Jahre hinein, ohne daß jemals eine Reparatur angefallen wäre!

Das Russo-Balt-Werk stellte nicht nur Waggons und Autos her, sondern auch Flugzeuge. Hier entstand vor dem 1. Weltkrieg der russische Bomber und Aufklärer "Ilya Murometz" (Erstflug1913), eine Konstruktion des späteren Hubschrauberpioniers Sikorsky. Er hatte 4 Motoren und war für damalige Zeiten ein Riesenflugzeug. Aus diesen Bombern wurde die erste strategische Bomberstaffel der Welt gebildet, die während des gesamten 1. Weltkrieges erfolgreich an der deutschen und österreichischen Front operierte. 
Ein "Ilya Murometz" im Flug

Das Russo-Balt-Werk besteht heute noch. Allerdings werden keine Autos mehr gebaut.

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